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Deep Dive: Azure Dasv7 & AMD EPYC 9005 für VDI-Performance

Technische Analyse der neuen Azure Dasv7 Serie: Wie 4,5 GHz Takt, Zen 5 Architektur und NVMe-Only die Performance von Remote-Arbeitsplätzen revolutionieren.
Marius

Marius

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In der Welt der Cloud-Computing-Infrastruktur markiert die Einführung einer neuen VM-Generation oft nur inkrementelle Verbesserungen. Mit der Azure Dasv7-Serie (derzeit in der Preview) vollzieht Microsoft jedoch einen Paradigmenwechsel, der speziell für Virtual Desktop Infrastructure (VDI) und anspruchsvolle Single-Thread-Workloads von entscheidender Bedeutung ist.

Wir werfen einen tiefen technischen Blick unter die Haube der neuen Serie und analysieren, warum die Kombination aus AMD EPYC™ 9005 "Turin" Prozessoren, NVMe-Architektur und fehlendem lokalen Speicher (Diskless) die perfekte Architektur für unseren Remote-Arbeitsplatz darstellt.

Die Hardware: AMD EPYC 9005 "Turin"

Herzstück der Dasv7-Serie ist der AMD EPYC™ 9005 Prozessor der 5. Generation. Für IT-Entscheider und Systemarchitekten sind hier zwei Kennzahlen ausschlaggebend:

  1. 4,5 GHz Max Boost Clock: Während frühere Server-Generationen oft zugunsten der Kern-Anzahl (Core Count) auf hohe Taktfrequenzen verzichteten, liefert der EPYC 9005 bis zu 4,5 GHz.
  2. Zen 5 Architektur: Die neue Mikroarchitektur bietet eine signifikant höhere IPC (Instructions Per Clock).

Performance-Sprung im Vergleich zum Vorgänger

Erste Benchmarks (u.a. von heise online/c't) bestätigen das massive Potenzial der "Turin"-Architektur. Im Vergleich zur vorherigen EPYC-Generation (9004 "Genoa") und sogar Intels Flaggschiffen zeigt sich eine deutliche Überlegenheit bei der Rechenleistung.

Besonders beeindruckend ist die Effizienz der neuen Zen 5 Kerne: Bei gleicher Leistungsaufnahme (TDP) liefern sie spürbar mehr Durchsatz. AMD untermauert dies in den offiziellen technischen Dokumenten mit beeindruckenden Zahlen:

  • "World’s Best Server CPU": Mit bis zu 192 Kernen und 384 Threads bietet die 9005-Serie eine unerreichte Dichte und Leistung.
  • 2,7-fache Enterprise-Performance: Im Vergleich zum Wettbewerb liefert die EPYC 9005 Serie eine bis zu 2,7x höhere Performance in Enterprise-Workloads (Quelle: AMD EPYC 9005 Infographic).
  • Massive Konsolidierung: Dank der hohen Leistungsdichte können Unternehmen ihre Server-Infrastruktur drastisch reduzieren – von 1000 Servern auf ca. 131 Server (Quelle: 5 Reasons Why AMD EPYC 9005).

Für VDI-Umgebungen bedeutet das: Mehr Leistung pro Watt und damit mehr Performance pro Euro.

Warum Taktfrequenz entscheidend für VDI ist

Viele geschäftskritische Windows-Anwendungen (ERP, CRM, DATEV, Single-Threaded Datenbank-Abfragen) skalieren nicht linear mit der Anzahl der CPU-Kerne. Ein Prozessorkern mit 2,5 GHz ist für diese Anwendungen ein Flaschenhals, egal ob dem System 4 oder 64 Kerne zur Verfügung stehen.

Die Single-Thread-Performance bestimmt direkt die wahrgenommene Reaktionsgeschwindigkeit der Benutzeroberfläche. Mit 4,5 GHz und der IPC-Steigerung von Zen 5 eliminiert die Dasv7-Serie die "Cloud-Latenz", die oft fälschlicherweise dem Netzwerk zugeschrieben wird, aber eigentlich auf CPU-Wait-Times bei Lastspitzen im User-Space zurückzuführen ist.

Kein lokaler Speicher, dafür mehr Networking

Die Dasv7-Serie verzichtet auf lokale temporäre Datenträger ("Diskless"). Stattdessen fließt das Budget in verbesserte Netzwerkleistung und modernste Infrastruktur-Komponenten, wie im offiziellen Microsoft Announcement hervorgehoben wird.

Dank des neuen Microsoft Azure Network Adapter (MANA) und der Unterstützung für NVMe-Protokolle sowohl für lokale als auch für Remote-Disks, erreichen diese VMs eine signifikant höhere I/O-Performance:

  • Bis zu 20% mehr IOPS und 50% höherer Durchsatz bei Remote-Storage im Vergleich zur Vorgängergeneration (v6).
  • NVMe Everywhere: Die VMs setzen konsequent auf NVMe, was Latenzen minimiert und den Durchsatz maximiert.

Für unsere Kunden bedeutet das: Auch ohne lokale SSD auf der VM fühlt sich der Zugriff auf Daten (die auf hochperformanten Azure Files Premium Shares liegen) so an, als wären sie lokal gespeichert – nur sicherer und flexibler.

Gut zu wissen: NVMe Standard bei serverstart

Die Dasv7-Serie setzt zwingend NVMe-fähige OS-Images voraus. Dies ist für uns kein Hindernis, sondern Bestätigung unserer Strategie: Bei serverstart setzen wir bereits heute flächendeckend auf NVMe-Controller für alle Remote-Arbeitsplätze, um maximale I/O-Performance sicherzustellen.

Exklusiver Partner-Preview: Wir testen bereits

Als Microsoft Partner haben wir nicht nur Zugriff auf die Dokumentation, sondern testen die neuen Dasv7-Instanzen bereits aktiv in der Preview-Phase.

Unser Ziel ist klar: Sobald die neue Serie allgemein verfügbar (GA) ist, werden wir bestehende und neue Remote-Arbeitsplätze, wo technisch sinnvoll, migrieren. Damit stellen wir sicher, dass unsere Kunden vom ersten Tag an von der Leistungssteigerung profitieren – ohne dass sie selbst Hardware austauschen oder migrieren müssen.

Expertenwissen für Ihre IT

Sie möchten von unserer Expertise und Recherche profitieren und sich um solche technischen Details keine Gedanken mehr machen müssen? Wir kümmern uns um Ihre IT.

Enterprise-Hardware für den Mittelstand

Die Einführung der Dasv7-Serie demokratisiert High-End-Hardware. Ein physischer Server mit AMD EPYC 9005 CPUs und NVMe-Backplane wäre für ein einzelnes Unternehmen eine unverhältnismäßig hohe Investition (CAPEX).

Durch das Modell des Remote-Arbeitsplatzes können wir diese Enterprise-Infrastruktur granular – pro Benutzer, pro Monat – bereitstellen (OPEX). Ihr Warenwirtschaftssystem läuft damit auf einer der schnellsten x86-Architekturen, die derzeit am Markt verfügbar sind.